Feierliche Vertragsunterzeichnung für neues Heizkraftwerk in Litauen

Gummersbach, 29. September 2016. Am Donnerstag, den 29.September, fand in Vilnius in Litauen die feierliche Vertragsunterzeichnung für ein geplantes Heizkraftwerk statt, das Anfang 2019 in Betrieb gehen soll. Anwesend waren nicht nur Vertreter des Kunden, sondern neben dem litauischen Premierminister Algirdas Butkevičius zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten aus der Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Unterstrichen wurde die Bedeutung dieses Projektes auch durch die Teilnahme des Ständigen Vertreters der Bundesrepublik Deutschland, Michael Morgenstern.

Der Kunde UAB Vilniaus kogeneracinė jėgainė, eine Tochtergesellschaft des staatlichen Energieversorgungsunternehmen Lietuvos Energija, entschied sich bei der Auftragsvergabe für das von der HZI Steinmüller GmbH geführte Konsortium mit den Partnern Budimex S.A. und Kauno dujotiekio statyba. Das Konsortium überzeugte auf Grund seiner technischen Kompetenz und der Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung und konnte so dem hohen Stellenwert gerecht werden, der diesem Projekt zukommt, das von der litauischen Regierung als „Projekt von nationaler wirtschaftlicher Bedeutung” eingestuft ist und durch die Europäische Union gefördert wird.

Das gesamte Projekt umfasst die Errichtung von insgesamt drei Linien zur Erzeugung von Strom und Fernwärme: eine Müllverbrennungslinie mit Rosttechnologie (Los 1) sowie zwei Biomasselinien mit Wirbelschichttechnologie (Los 2). Der Auftrag des Konsortiums um HZI Steinmüller für Los 1 mit einem Auftragswert von rund 180 Millionen Euro beinhaltet dabei nicht nur die komplette Müllverbrennungseinheit, die auch eine Anbindung an eine vorhandene mechanisch-biologische Behandlungsanlage einschließt, sondern auch alle übergeordneten Systeme für die Gesamtanlage.

Innerhalb des Konsortiums besteht der Lieferanteil für HZI Steinmüller aus der kompletten Prozesstechnologie für die Müllverbrennung beginnend mit der Müllaufgabe über das Verbrennungssystem, den Kessel, die Rauchgasreinigung und die  Rauchgaskondensation bis hin zum Kamin. Darüber hinaus gehören das Speisewassersystem, das Prozessleitsystem und die Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen zum Lieferumfang. Das polnische Bauunternehmen Budimex übernimmt den Bauteil sowie den Wasser-Dampf-Kreislauf und die Hochspannungsanbindung. Das litauische Unternehmen Kauno dujotiekio statyba ist für die lokale Planung, die Fernwärmeleitungen und die Anbindung an die externe Infrastruktur zuständig.

Das auf hohe Energieeffizienz angelegte Heizkraftwerk hilft durch die thermische Verwertung des Abfalls fossile Energieträger einzusparen und stellt künftig die Versorgung der Menschen in der Region mit Strom (90 MW) und Fernwärme (230 MW) sicher.

Für das Gummersbacher Unternehmen HZI Steinmüller bedeutet dieses Projekt einmal mehr die Möglichkeit seine Turnkey-Kompetenz im internationalen Anlagenbau unter Beweis stellen zu dürfen. Bereits bei der im Frühjahr 2013 erfolgreich in Betrieb genommenen EfW-Anlage in Klaipeda – die nicht nur die erste ihrer Art in Litauen, sondern im gesamten baltischen Raum war – verantwortete HZI Steinmüller die Planung, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der kompletten Kessel- und Feuerungsanlage sowie der zugehörigen Nebenanlagen und konnte damit seine Leistungsfähigkeit eindrucksvoll untermauern.